Andamanküste

Seit langem setzte ich mich wieder mal aufs Rad mit Gepäck mit dem Ziel die Westküste von dem Südzipfel Thailands zu erreichen. Dies ist gut in einem Tag machbar sind es doch nur gut 80 Kilometer. Allerdings war es ziemlich heiss und nur selten gab es schattige Abschnitte. Am Schluss als ich in Ranong ankam standen doch 130 km auf dem Tacho und die merkte ich auch in den Beinen. Es war etwas viel für den "Neustart" :)


Im schäbigsten Zimmer in dem ich je untergekommen in ganz Thailand musste ich mich dann zwischen den Inseln Similan und Surin entscheiden. Auf beiden ist Inseln ist nur Zelten möglich, mit Ausnahme von ein paar überteuerten Bungalows. In diversen Foren lies ich dann, das Surin doch besser für Schnorchler sei, also perfekt für mich. Die Entscheidung war schnell gefallen und die Pläne geschmiedet.

Zwei Tagesetappen weiter fuhr ich in Kuraburi ein, dem Ausgangsort um auf Ko Surin zu gelangen. Tom, der Besitzer von Tom&Am Tour war überaus freundlich und versorgte mich mit hilfsreichen Tipps. Selbstversorgung war angesagt, da es auf der Insel nur ein Restaurant gibt wo nur zu bestimmten Tageszeiten etwas zu kriegen ist. Immerhin gibt es gratis heiss Wasser womit ich mir meine Instant Nudelsuppen machen konnte. Dies war dann auch meine tägliche Hauptmahlzeit :)

Die Insel selber ist ein Traum, direkt am Strand sind die Zelte aufgeschlagen oder für diejenigen wie mich ist Platz vorhanden um das Eigene aufzubauen. Als wir ankamen waren nur sehr wenige Leute da, richtig ruhig und friedlich. Ich war allerdings nicht zum die Ruhe geniessen auf die Insel gekommen sondern um zu Schnorcheln. Unbedingt wollte ich die Schildkröten sehen, die hier auf der Insel ihre Eier legen. So stürtze ich mich gleich nach der Ankunft ins Wasser aber Schildkröten kam ich keine zu sehen, dafür aber 20-30 Babyhaie, die Ufernah in den Mangroven nach Nahrung suchten. Das war doch schon mal ein guter Start. :)

Pro Tag gibt es zwei Schnorchelausflüge mit einem Longtailboot das zu den besten Schnorchelplätzen fährt. Für sagenhafte 100 Bhat ist man dabei, weshalb ich gleich beide mitmachte. Tolle Unterwasserwelt, auch wenn viele der Korallen vor gut drei Jahren aufgrund einer Warmwasserwelle (hab ich mir sagen lassen) gestorben sind und die sich nun erst wieder im Aufbau befinden. Es hat mehr und vor allem grössere Fische als noch auf Ko Tao und ich war jetzt schon sicher mich richtig entschieden zu haben. 

Mit einem Deutschen Paar, vier Iren, einer Waliserin und einer Französin mieteten wir uns zusammen ein eigenes Longtailboot für den ganzen nächsten Tag. Es war eine gute Entscheidung, den wir kamen wirklich an tolle Spots. Teilweise sah es so aus wie im Aquarium! Leider hatte ich ausgerechnet heute meine Unterwasserkamera vergessen und so bleiben die besten Bilder halt nur in meinem Kopf.:) Dass mir am Schluss auch noch eine Schildkröte begegnete machte den Tag zum absoluten Highlight. Richtig zufrieden sank ich am Abend in meinen Schlafsack, toller Tag!

Am nächsten Tag wurde es enger auf der Insel, es war ein Feiertag und viele Thais aus Bangkok kommen für ein paar Tage hierhin um zu entspannen. Es war lustig mal die Thais im Urlaub zu begegnen, sie feiern und trinken ganz gerne...;) Ich schnorchelte nochmals hinaus zum Riff vor der 'Haustür' sozusagen, viel anderes gibt es auch nicht zu machen auf der Insel. Ausser jeweils eine Stunde Strandfussball am Abend mit den Jungs die auf der Insel arbeiten. 

Ich begegnete noch einmal einer Schildkröte, diesmal ganz nah, ich hätte sie anfassen können. Ich schien sie nicht zu stören und so schwamm ich ihr gut 20 Minuten hinterher quer durch die Korallen bevor Sie in der Tiefe verschwand. Ein tolles Erlebnis, wie ihr merkt, ich bin begeistert vom Schnorcheln :D Am nächsten Nachmittag ging es dann aber auch schon zurück ans Festland mit dem Speedboot. Es waren wunderbare Tage auf der Insel und gerne würde ich mal zurückkehren wenn sich die Korallen vollständig erholt haben.

Ich blieb noch einen Tag in Kuraburi um wiedermal zu waschen und die ganzen Fotos hochzuladen. Am Abend gabs noch ein Bierchen bei Tom wo bereits neue Leute warteten um am nächsten Tag nach Surin zu fahren. Diesmal konnte ich hilfreiche Tipps weitergeben...

Mir blieben noch genug Tage um gemütlich nach Phuket zu fahren von wo mich dann der Flieger nach Neuseeland bringen sollte. Ich wollte auf keinen Fall zu früh in Phuket sein, da es ein völlig überteuerter Ort ist und nicht gerade empfehlenswert für Budget Traveller wie mich. So trödelte ich noch ein wenig herum, machte hier und da einen Stopp, verbrachte noch zwei Tage in Khao Lak (die Vorstufe von Phuket) bevor ich dann endültig auf die Insel Phuket fuhr. Der Flughafen liegt nördlich auf der Insel und ich wollte gar nicht allzu weit weg einen Platz finden für die letzten vier Tage.

Nach langem suchen fand ich dann ein Zimmer zu einem einigermassen guten Preis. Ich war weit weg vom Trubel und vom Strand, aber davon hatte ich eh gerade genug im Moment. Mein Ziel war es so schnell wie möglich eine Fahrradbox aufzutreiben, da ich das Gefühl hatte das könnte schwierig werden. Das Gegenteil war allerdings der Fall, bereits im ersten Laden bekam ich eine Box und meine Scheibenbremse konnte auch gleich noch reapiert werden. So waren alle Sorgen verflogen und ich konnte nochmals drei Tage entspannen, so gut es halt ging bei dieser Affenhitze! :)

Die Tage flogen nur so dahin, kein Wunder die Vorfreude auf Neuseeland ist auch wahnsinnig gross. Ich freue mich riesig auf das Land und natürlich dass mich ab da meine Freundin Betti begleiten wird. Obwohl ich nie Mühe hatte allein zu Reisen freue ich mich nun auf diese Zeit. 
Die Zeit in Südostasien war fantastisch und gerne komme ich wieder hierhin. Es ist teilweise traumhaft schön,die Leute sind freundlich und ich liebe das Essen. Lecker, gesund und günstig, was willst du mehr?:) Tja, nun heisst es Abschied nehmen, aber ich komme zurück, irgendwann :)

Phuket Airport, 06.03.2013

Ko Tao

Das Rad hatte ich verstaut im Gepäckwagen, das ist ziemlich unproblematisch bei der Bahn in Thailand. Ein 100 % gutes Gefühl habe ich nie bei diesen Nachtfahrten, aber es ging auch diesmal alles glatt und dies war zum Glück das letzte Mal. Eher anstrengend war die Zugfahrt selber, da alle Schlafplätze schon ausgebucht waren und ich im Sitzen die gut acht Stunden hinter mich bringen musste. Der Thai neben mir schlief von der ersten bis zur letzten Minute, aber die können ja auch überall schlafen, ich hatte da so meine Mühe.


Um sechs Uhr Morgens kam ich in Chumphon an und suchte mir erstmal eine Unterkunft, da ich erst am Tag darauf die Fähre nach Ko Tao nehmen wollte. Einerseits wollte ich unbedingt nochmal nach Ko Tao um zu schnorcheln und anderseits weil ich da noch meinen Kumpel Paco und seine Freundin Pricilla treffen wollte. 

Die Überfahrt war wie erwartet mühsam, da ich die ganze Zeit mein Rad halten musste, da es keinen Platz gab um es sicher abzustellen, weil das Boot überfüllt mit anderen Touristen war. Drei Stunden, das war in der Tat mühsam, aber es war es auf jedenfall wert. Ich wusste ja bereits von meinem letzten Besuch wo es günstige Unterkünfte gibt und so wurde ich bald fündig. Ein Zimmer, ein Bett und ein Ventilator, mehr brauchte ich nicht. Bis meine Bekannten kamen hatte ich noch gut eine Woche Zeit und die nutze ich vor allem zum Schnorcheln. Ich bin so ziemlich jede Bucht angefahren und weis nun wo es gut ist und wo weniger, wer also einen Tipp braucht...:)

Auf der Insel kann man gut jeden Abend Party machen, mir war aber gar nicht so danach und alleine macht das auch nicht so Spass :) Ich nutzte die Zeit um endlich meine Homepage zu aktualisieren und mit Fotos zu füttern. Fotos machte ich vor allem beim Schnorcheln, auch wenn es nicht ganz einfach ist die Fische auch möglichst gross draufzukriegen. Werde bald dann mal die besten Fotos hochladen.
Am Wochenende zog es mich dann doch in die Bars, es wurde schliesslich Fussball übertragen. Die Thais sind verrückt nach der Englischen Liga und die Spiele werden wirklich überall gezeigt wo es eine Bar gibt. 

Dann trudelten auch schon Paco und Pricilla ein, die auf den Inseln, Ko Samui, Ko Phangan und eben Ko Tao Urlaub machen. Es ist immer wieder schön Leute von Zuhause zu treffen, bin ich doch schon mehr als neun Monate unterwegs. Es gab natürlich einiges auzutauschen und wir verbrachten den Tag am Strand am Abend gings nun natürlich auch mal auf die Gasse. Ich wollte ursprünglich nur zwei Tage mit ihnen bleiben und dann weiterziehen, aber aus zwei wurden dann fünf. Erstens gefällt mir die Insel und zweitens genoss ich die Gesellschaft.
So hatten wir eine lustige Zeit zusammen, aber diese verging auch wie im Flug. Sie machten sich auf den Weg nach Ko Phangan und ich zurück nach Chumphon. 

Diesmal nahm ich allerdings die Nachtfähre zurück. Die dauert zwar doppel so lange, kostet aber auch nur die Hälfte und ich kann erst noch das Rad deponieren und mich aufs Ohr hauen in der Kajüte. Kaum eingeschlafen legten wir au schon an und ich war zurück am Festland. Von nun an hiess es endlich wieder mal Radeln. Ich habe es wahnsinnig genossen jeden Tag die Unterwasserwelt zu entdecken und das Inselleben zu geniessen, aber irgendwann ist dann auch genug. Mein nächstes Ziel war die Westküste von Thailand am Andaman Meer. Ursprünglich wollte ich von hier noch auf zwei weitere Inseln aber ich hatte die ganzen Transfers satt und so entschied ich mich nur noch auf Eine zu gehen, dazu aber später mehr...

 

Ko Chang

Bei der Ausreise aus Kambodscha mussten wir noch unsere Fingerabrücke elektronisch abgeben. Dies war allerdings das modernste am ganzen Posten, der Rest war doch eher veraltet und vor allem unorganisiert. Die Einreise nach Thailand war dann einiges einfacher und nun dachten wir es werde gleich weitergehen. Wir haben ja den Transfer beim gleichen Anbieter bis auf die Insel Ko Chang gebucht.

Allerdings war warten angesagt und vor allem warten im Ungewissen. Gehts noch weiter, oder müssen wir die Weiterfahrt selber organisieren? Immerhin nach einer Stunde kam die Info wir müssen noch etwas warten. Das Ganze wiederholte sich nocheinmal bis schliesslich einer dieser Minibusse uns abholte. Mittlerweile waren 13 Leute da natürlich jeder mit einem Backpacker Rucksack. Wir wurden verfrachtet wie Sardinen und nachdem der Organisator uns noch versuchte abzuzocken platzte mir langsam der Kragen. Geld kriegte er natürlich keines mehr, aber angenehmer wurde es natürlich dennoch nicht. Wie wir es schon ahnten raste der Fahrer wie die Sau und wohl war uns nicht dabei. Nie mehr werde ich in so einen Minibus steigen, die Fahrer sind durchs Band Strassenpsychopaten. Die Schifffahrt war dann immerhin angenehm und so kamen wir nach 14 Stunden doch noch in unserem Zimmer an.

Eine ganze Woche blieb uns noch bis Schmidi wieder zurück in die Schweiz musste und so liessen wir es gemütlich angehen. Nach der ersten Nacht suchten wir uns erstmals einen gemütlichen Bungalow, der auch bezahlbar ist. Die Insel ist ziemlich teuer im Vergleich zu anderen. Eigentlich wären wir gerne noch Schnorcheln gegangen, aber das Wetter spielte leider nicht wirklich mit. Es regnete praktisch jede Nacht, sodass das Wasser getrübt war oder es war einfach zu windig. So beliessen wir es beim relaxen am Beach und genossen jeweils einen Apéro auf dem Balkon vom Bungalow. Da wir etwas weg vom Meer und eher im Wald waren kriegten wir ab und zu Besuch von den Affen. Wie Kino, einfach ohne Leinwand :)

Die Woche verging wie im Flug und schon befanden wir uns auf dem Rückweg nach Bangkok. Wir nahmen diesmal den Flieger anstatt die Minibusse, was wesentlich angenehmer war. Schmidi kam auch nochmals ins Stadtzentrum, da sein Flug erst um Mitternacht ging. Ich organsierte mir ein Zimmer und das Zugticket nach Chumphon von wo ich nochmals nach Ko Tao gehen wollte. Danach hiess es adios sagen. Es waren tolle sieben Wochen und schlussendlich sind sie wie immer zu schnell vorbei gewesen. Es war eine andere Art zu reisen, wobei ich sagen muss, das ich lieber mit dem Rad unterwegs bin. Man ist einfach flexibler und das erachte ich als ziemlichen Luxus. Trotzdem wars geil, danke Schmidi!!