Norwegen
Na endlich, nach zweimal umsteigen in Stockholm und Oslo kamen wir in Bodo an. Das Wetter war wie erwartet ziemlich mies. Noch aus dem Flieger schauend sahen wir unsere verpackten Bikes im Regen stehen, aber immerhin hatten sie es ebenfalls in den hohen Norden geschafft. Auch beim letzten Flug dieser Reise war alles heil geblieben und so waren wir bald unterwegs in Richtung Campingplatz.
Wir quartierten uns in einer kleinen Blockhütte ein um wenigstens in den ersten zwei Nächten trocken zu bleiben. Wir erwarteten noch einige regenreiche Tage in Skandinavien, speziell im hohen Norden. Am nächsten Tag zeigte sich das Wetter allerdings schon von seiner besten Seite und so erkundeten wir bei Sonnenschein das sehr überschaubare Städtchen Bodo. Am Hafen gab es fangfrische Krabben direkt vom Fischerboot zu kaufen. Defintiv die Besten die wir je gegessen hatten :)
Am Abend erlebten wir erstmals was der Sommer hier bedeutet, nämlich 24 h Tageslicht. Gestern waren wir viel zu müde und schliefen ein ohne das wir es bemerkten. Es ist schon ziemlich gewöhnungsbedürftig, das es auch um Mitternacht noch taghell ist und dies durchgehen bis zum nächsten Morgen. Zimmerfenster kann man abdunkeln, beim Zelt wird das schwieriger. :) Auf jedenfall ging es los am nächsten Tag und bereits nach 30 Kilometer bekamen wir etwas Spezielles zu sehen. Der stärkste Geizeitenstrom der Welt befindet sich hier und man kann zusehen wie das Wasser bei Ebbe aus der Bucht wie bei einem strömendem Fluss hinausläuft und bei Flut zurück. Ansonsten hatten wir einen wunderbaren ersten Fahhradtag entlang den Fjorden mit einigen Höhenmeter. Am meisten freuten wir uns auf das wild Zelten. Endlich ist es mal erlaubt und zwar überall, es sind nur ein paar harmlose Regeln zu beachten. So fanden wir auch einen wunderschönen Platz direkt am Meer. Genau so stellten wir uns den Start in Europa vor :)
Es war noch gewöhnungsbedürftig bei Tageslicht einzuschlafen, aber nach einem anstrengenden Tag ging es doch ganz gut. Am Morgen waren wir allerdings ans Zelt gefesselt, es regnte in Strömen. Dank den 24 Stunden Helligkeit hatten wir aber keinerlei Zeitdruck, da wir theoretisch auch in der Nacht fahren könnten. So ging es halt erst am Mittag los, dafür wurde der Tag halt etwas länger. Halten wann man müde ist, oder einen schönen Platz entdeckt, so auch diesmal. Dirket am Fluss fanden wir einen perfekten Platz. Abgelegen etwas geschützt gegen allfälligen Regen und vor allem Moskitoarm. Eine Rarität wie wir hörten, deshalb haben wir uns schonmal eingedeckt mit diversen Mitteln gegen die fiesen Blutsauger.
Der nächste Tag war leider auch schon der letzte Tag in Norwegen. Unser Weg führte über den Bergrücken nach Schweden. Beim Aufstieg gab es dann noch eine Überraschung. Wir traffen doch tatsächlich noch auf den Kameraden Büse aus Aadorf mit seiner Freundin. Wir wussten zwar, das er in Schweden war für ein zwei Monate, aber hatten keine Ahnung wo. Zum Abschluss hatte er noch einen Trip nach Norwegen vor und so trafen sich unsere Wege tatsächlich kurz vor der Schwedischen Grenze in Norwegen. Wie klein die Welt doch ist :)