Laos
Der Flug war ziemlich holprig, es war auch das erste Mal, das ich mit einer Propeller Maschine geflogen bin. Trotzdem landeten wir gut und sicher auf dem Flughafen in Luang Prabang. Ob dieser allerdings den Namen Flughafen verdient ist eine andere Frage...:) Immerhin hatten wir als Schweizer den Vorteil, das wir für 15 Tage kein Visum benötigen für Laos und so konnten wir an der Warteschlange vorbei und waren in wenigen Minuten bereits im Taxi ins Stadtzentrum.
Luang Prabang liegt wunderschön am Mekong und ist wirklich eine schöne Stadt. Es hat noch viele Kolonialhäuser von den Franzosen und auch sonst haben sie einiges beibehalten. Zum Beispiel die Baguettes. Seit langem konnte ich wiedermal Brot essen mit Schweizer, oder halt eben Franzosen Qualität. Jeden Tag gab es Minimum eines, wenn nicht zwei :) Es kostete zwar 15'000 Kip, aber das sind umgerechnet nicht mal 2 CHF. So wurden wir auch zu Millionären, irgendwie komisch am Bankomat eine Million herauszulassen.
Wir hatten auch hier wieder vor ein Auto zu mieten und noch nördlicher Richtung chinesische Grenze zu fahren und danach südwärts nach Vientiane. Leider stellte sich heraus, das Autos nur mit Fahrer vermietet werden und das wollten wir dann doch nicht, war auch zu teuer. Luang Prabang hat man allerdings nach einem Tag gesehen, ausser man liebt Tempel. Alleine über 50 Stück sind es in der Stadt, dementsprechend viele Mönche hat es hier. Wir begnügten uns mit dem grössten und prunkvollsten und schauten uns danach nach einer anderen Tagesbeschäftigung um. Das Highlight war defintiv der Bootstrip auf dem Mekong. Wir mieteten uns ein Boot mit Führer für zwei Stunden und fuhren einfach dem Ufer entlang. Es gab ziemlich viel spannendes zu sehen und man merkte sofort, das sie hier im Vergelich zu Thailand noch einige Jahre zurückliegen. Der Bootsführer lud uns dann noch in sein Dorf ein, wo gerade eine Hochzeit stattfand. Es nimmt wohl das ganze Dorf teil und die Musik muss so laut sein, das man sie auch im paar Kilometer entfernten Nachbarsdorf noch hört :) Nach einem Bier und nachdem Schmidi noch eine Singlefrau angeboten wurde machten wir uns aber zurück zum Boot. Wir wollten uns den Sonnenuntergang anschauen und dieser war wirklich eindrücklich.
Wir machten noch einen Ausflug zu einem Wasserfall, ansonsten gibt es aber nicht allzuviel zu machen. Mit einem Auto, oder halt mit dem Rad wäre man einiges flexibler und kommt auch ein wenig weg von den Touristenhochburgen. Anstatt uns von einem der waghalsigen Minibusfahrer nach Vientiane bringen zu lassen, nahmen wir erneut die Propellermaschine. Holprig, aber bequem und schnell.
Diesmal haben wir es telefonisch abgeklärt wegen dem Fahrzeug mieten. Lange wollten wir nicht in der Hauptstadt bleiben, dafür in den nahe gelegen Nationalpark fahren und die umliegendd Umgebung ein wenig erkunden. Vientiane selber kann ich defintiv als langweiligste Hauptstadt bezeichnen in der ich je war. Es läuft nichts! Das einzig schöne ist der Mekong und an diesem stampfen momentan chinesische Investoren ein Megaprojekt aus dem Boden. Luxushotels, Parkanlagen, Nationalstadion usw... Wir fragten uns wer das alles nutzen soll, die Einheimischen auf jedenfall nicht.
Wer in den Nationalpark will, der braucht einen Pickup sagte man uns, das leuchtete auch irgendwie ein. Wir mieteten ihn für drei Tage und machten uns auch gleich auf den Weg. Man braucht allerdings nicht nur einen Pickup für den Nationalpark sondern auch für die Hauptstrasse von Vientiane nach Luang Prabang wie wir schnell merkten. Diese Hauptverkehrsader ist in einem ziemlich holprigen Zustand. Wir fanden tatsächlich auf Anhieb den Eingang zum Nationalpark, nur wollten sie uns nicht reinlassen, da das Militär heute Schiessübungen macht. Irgendwie komisch im Nationalpark, aber diskutieren konnten wir sowieso nicht, unser Laotisch war noch zu schlecht ;)
So entschieden wir uns halt einfach der Hauptstrasse entlang zu fahren und noch einen Abstecher zum Stausee Nam Ngum zu machen. Es hat sich wirklich gelohnt. Die Fahrt durch Landschaft und die vielen Dörfer war toll, wir waren aber froh um unseren Pickup. Nachdem die Staumauer aufgebaut war füllte sich das Tal viel schneller als erwartet und das kostbare Holz konnte nicht mehr rechtzeitig abgeholzt werden. So gibt es hier nun tatsächlich einige Firmen, die die Bäume nun unter Wasser fällen. Wir assen noch einen leckeren fangfrischen Fisch bevor die Fahrt weiterging Richtung Vang Vieng.
Vang Vieng war bis vor wenigen Jahren ein kleines Dorf wie jedes andere bis jemanden die Idee kam, man könnte am Fluss für die Touristen Partys veranstalten. Es blieb nicht bei einer Bar sondern es gab eine ganze Reihe davon. Die Touris setzte man in Gummiringe, sogenannte Tubes mit denen man den Fluss hinuterschaukelt und bei der Bar anhält wo man halt will. Dieses Tubing sprach sich schnell herum und innert kürze wurde Vang Vieng zu DEM Party Ort in Südostasien. Wer sich das mal anschauen möchte findet es problemlos auf Youtube...;)
Das Dorf wurde immer mehr erweitert mit Hostels und Restaurants und mit allem was der Backpacker halt so braucht. Seit Dezember 2012 ist nun aber fertig mit lustig. Die Regierung hat die Bars verboten nachdem alleine im letzten Jahr 28 Partywütige es wohl etwas übertrieben haben und im Fluss versoffen sind. Jetzt stehen in Vang Vieng viele Hostels und Hotels leer und die Einheimischen die kräftig investiert haben sitzen nun auf ihren leeren Zimmern. Das Vang Vieng in einer wunderschönen Gegend liegt geht beinahe ein bisschen vergessen. Wir sind dann noch weiter Nordwärts gefahren, die anscheinend schönste Strecke von ganz Laos, wie man überall lesen kann.
Auf dem Rückweg starteten wir nochmals einen Versuch in den Nationalpark zu gelangen. Tatsächlich wir zahlten Eintritt, auch für das Auto und man liess uns hinein. Im Reiseführer steht zwar, das die Strasse etwas holprig ist, aber befahrbar. Naja, dies ist auf jedenfall nicht mehr aktuell. Durch die ersten Furchen kamen wir noch durch dank Schmidis Fahrkünsten und der grossen Bodenfreiheit des Pickups, aber nach drei Kurven war defintiv Schluss. Der Regen hat richtiggehende Schluchten in die Sandstrasse gefressen, sodass eine Weiterfahrt unmöglich war. Damit war der Besuch im Nationalpark auch schon beedet. Natürlich hätten uns die Leute am Eingang das auch sagen können, aber auf die 5 Franken wollten sie dann doch nicht verzichten scheinbar...;)
Den Weiterflug nach Siem Reap in Kambodscha hatten wir schon vorausgebucht und somit endete unser Laos Aufenthalt nach gut 10 Tagen. Mir hat das Land sehr gut gefallen, auch wenn wir "nur" auf der Hauptachse Luang Prabang - Vientiane unterwegs waren. Es hatte extrem viele Tourenradfahrer auf dieser Strecke, was ich gut verstehen kann. Mich hats auch in den Beinen gezuckt, aber es war nun auch ok mal mit dem Auto. Man kommt schneller vorwärts, verpasst aber halt auch viel. Vieleicht ja ein ander Mal :)